Im Oktober 2015 hat Adel (RohKostWerk Berlin) an einem Arbeitseinsatz (Workcamp) in einem landwirtschaftlichen Projekt auf Cuba teilgenommen. Die Gruppe war in einem Betrieb in der Province Pinar del Rio, im Westen der Insel. Bei einfachen Arbeiten konnten die Gäste aus Deutschland einen Blick in das Alltagsleben vor Ort bekommen. Neben der Projektarbeit gab es auch ein breites kulturelles Angebot.
Der besondere Fokus für Adel lag bei dieser Exkursion natürlich auf frischem Obst, Gemüse und den Kräutern.
Hier ein paar Bilder von der Rohkost auf Cuba.
Acerola-Kirschen
Die ersten Früchte auf Cuba: Acerolakirschen. Der Strauch stand direkt am Haus und es wurde erstmal ordentlich genascht.
Die Acerola-Früchte haben einen sehr hohen Vitamin C-Gehalt. Sie sind sehr saftig und schmecken süß-sauer. Sehr lecker – muy rico.
Kokosnüsse
Gleich nebenan gab es einen kleinen Hain von Kokospalmen. Er war schon von der Straße aus zu sehen.
Gemüse- und Kräutergarten
Der Clou: ein kleiner „organopónico“ direkt hinterm Haus. Das ist ein kleiner, urbaner Bio-Garten. Er dient der Versorgung der Bevölkerung mit frischem Gemüse, Obst und Kräutern. Super!
Kräuter und Grünzeug aus dem Garten: für den täglichen Salat – Oregano und Spinat (links)
Das Gemüse muß noch wachsen: Gurken (oben rechts – pepino) und Tomaten (unten rechts)
Kräutertrocknen – einfach in die Sonne damit. Wie praktisch, ganz ohne Dörrgerät.
Guaven, Bananen, Mangos
– frisch vom Baum
Lieblingsfrüchte vom lokalen Markt: Guayabas (Guaven). Oft gab es sie als leckeren Saft, frisch aus dem Mixer.
Bananenbäume sind weit verbreitet. Man findet sie praktisch überall: auf Bauernhöfen, in Gärten, auf Feldern, am Straßenrand und auch in Hinterhöfen und Gärten der Städte. Die Früchte sind klein und sehr aromatisch.
Immergrün und oft von stattlichem Wuchs: Mangobäume. Auch an sehr vielen Stellen zu finden. Zu unserer Zeit jedoch leider, leider ohne ihre leckeren Früchte.
Moringa
Besonders spannend: Moringapflanzen.
Wurde auf besonderen Wunsch auch mal mit in den grünen Salat gemixt.
Schulgärten
Zu dem begleitenden Programm dieses Workcamps gehörte auch der Besuch eines Pilotprojektes an Schulen. Es dient der Verbesserung der Ernährung. Auf den Schulgeländen entstanden neue Schulgärten. Karge Böden werden mit Methoden der Permakultur aufgelockert und fruchtbar gemacht. Gemeinsam leisten Kinder, Eltern und Lehrende durch ihre praktische Mitarbeit einen Beitrag zur gesünderen Verpflegung.
Wir besuchten drei Schulen in der Gemeinde Consulación del Sur und staunten über die prächtigen Gärten.
Die wissenschaftliche Leiterin des Projektes Reina Maria Rodriguez Garcia (Dozentin an der Pädagogischen Hochschule in Pinar del Rio) neben einem Wassertank von EcoMujer (internationales Frauenumweltprojekt).
Auch von den Bäumen, die sowieso auf dem Schulgelände wachsen, profitieren die jungen Schulgärtnerinnen. Hier ein Maracuja-Baum mit Frucht.
Im Garten der nächsten Schule sind ebenfalls medizinische Pflanzen angebaut. Und auch hier gibt es viele Beete mit Schnittknoblauch (ajo puerro), Gurken (pepino), Oregano, Buschbohnen (habichuela).
Zudem gibt es dort einen Baum, dessen Früchte z.B. zum Gelbfärben von Reis verwendert werden: bija (auch: achiote rojo).
Auch Möhren (zanahoria) und Zucchini werden angebaut.
In der dritten Schule wurden wir mit einem tollen Buffet aus selbstgeerntetem Obst und Gemüse überrascht. Bananen, Guayaba, Ananas, Kohl, sauer eingelegte Bohnen und Paprika.
Botansicher Garten
Jardín Botánico de Caridad
In Viñales gab es Gelegenheit, diesen kleinen privatgeführten botanischen Garten zu besuchen. Viele Blüten, viele Früchte. Kakaoschoten, Sternfrucht, Apfelsinen, Pampelmusen, Papaya und viele andere Leckereien gibt es dort.
Wildkräuter
Sogar Wildkräuter gab es zu entdecken. Im „Orquideario Soroa“ (Botanischer Garten, Orchidarium von Soroa) und in Havanna (vor dem Hotelito und im Blumenkasten vor einer Villa) hat Adel Sauerklee gefunden und gekostet. Ja, es war wirklich Sauerklee.
Und dann war da noch so eine Art Löwenzahn (entdeckt bei einem Spaziergang um die Chritusstatue (Cristo de La Habana). Die Blätter sahen aus wie Löwenzahn, die Blüte jedoch nicht ganz genau so. Gekostet wurde lieber nicht.
Auf der Wiese vor der Workcamp-Unterkunft blühte diese „Pusteblume“. Vielleicht auch so eine Art Löwenzahn?
Obst & Gemüse unterwegs
Ein fliegender Händler mitten im Wald auf einem Wanderweg zum „Mirador de Soroa“ (Aussichtspunkt von Soroa) verkaufte Ketten aus Kernen und Samen einheimischer Pflanzen. Und frische Wegzehrung gab es auch.
Oregano, würziger Schnittknoblauch, Gurken, aromatische Limonen, Tomaten, dicke Avocados, Paprika, Knoblauchknollen, kleine, wilde Guayabas, köstliche Bananen und Spinatblätter … ein kleiner Teil der frischen Nahrungsmittel auf dem Land.
Bauernmärkte
Ein Markt in Havanna. Dort gibt es frische Früchte und Gemüse. Auch an mobilen Ständen gibt es Avocados, Bananen, Apfelsinen, Ananas, Zwiebeln, Knoblauch, an manchen auch Blattsalat und andere frische Produkte.
Hier wird gerade ein kleiner Gemüseladen beliefert, mit Produkten aus der Umgebung von Havanna.
Einkauf aus dem Gemüseladen an der Ecke.
Diesen Salat gab es in einem modernen Pizza- und Pasta-Restaurant.
Früchte in Hof und Garten
Und diese fruta bomba (Papaya) wächst im Vorgarten einer Villa am Paseo (große Straße in Havanna).
Es gibt also eine ganze Reihe an verschiedenem Obst und Gemüse. Die Früchte (süße & nichtsüße – Obst & Gemüse), die die Natur hier zu bieten hat sind sehr aromatisch und schmecken ganz wunderbar. Doch leider wird sehr viel gekocht, gebraten, frittiert und gezuckert (z.B. Fruchtsäfte, Aufstriche, Gelees).
Natürlicherweise ist es auch gut machbar, sich mit frischen Lebensmitteln zu versorgen. Abenteuer Rohkost auf Cuba … gerne wieder!